Ostern ist der wichtigste christliche Feiertag, auf den jedes Jahr Millionen von Gläubigen warten, nicht nur in Russland, sondern auf der ganzen Welt. Dieses aus dem Griechischen übersetzte Wort bedeutet "Erlösung" und dient unweigerlich als Erinnerung daran, dass Christus auferstanden war, nachdem er all das Leiden für die Menschheit ertragen hatte.
Ostern wird normalerweise im Frühling an einem der Sonntage gefeiert. Warum kann dieser tolle Feiertag jedes Jahr zu anderen Zeiten gefeiert werden?
Jüdische und christliche Ostern
Ursprünglich war die Feier des christlichen Passahs eng mit dem Datum der Feier des judäischen Passahs verbunden. Es wurde nicht nach dem Sonnenkalender gefeiert, sondern nach dem hebräischen Mondkalender.
Die Essenz des Passahs ist, dass es der wundersamen Befreiung der Juden aus der ägyptischen Knechtschaft gewidmet ist. Dieses Ereignis fand in der Mitte des 13. Jahrhunderts v. Chr. statt. Es wird im zweiten Buch der Bibel - Exodus - beschrieben.
Das Buch sagt, dass der Herr die Israeliten vor der bevorstehenden Erlösung warnte und ihnen verkündete, dass jede ägyptische Familie in der nächsten Nacht ihren Erstgeborenen verlieren würde, da nur eine solche Strafe die Ägypter zwingen würde, die Juden aus der Sklaverei zu befreien. Und damit diese Strafe die Juden selbst nicht traf, war es notwendig, die Türen ihrer Häuser mit dem Blut eines am Tag zuvor getöteten Lammes (Lamms) zu salben. Sein Blut wird die jüdischen Erstgeborenen vor dem Tod retten und sie aus der Sklaverei befreien. Und so geschah es. Seitdem wird jedes Jahr das jüdische Passahfest gefeiert und in Erinnerung an dieses Ereignis wird ein Passahlamm geschlachtet.
Dieses Lamm ist ein Vorbild für Jesus Christus, der der Retter der Welt war, der für die Sünden der Menschheit am Kreuz gekreuzigt wurde. Das Evangelium sagt: „Christus ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt, sein kostbares Blut, das auf Golgatha vergossen wurde, reinigt uns von aller Sünde. Und seine Kreuzigung direkt am Tag des jüdischen Passahfestes ist keineswegs zufällig.“
Dies geschah am Tag des Vollmonds, nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche, am 14. Nisan nach dem hebräischen Kalender. Und Jesus ist am dritten Tag nach der Kreuzigung, die wir Auferstehung nennen, wieder auferstanden. Aus diesem Grund sind die Daten der Feier des jüdischen und christlichen Passahfests so eng miteinander verbunden.
In den ersten drei Jahrhunderten der christlichen Geschichte gab es zwei Termine für das Osterfest gleichzeitig. Einige feierten es am 14. Nisan zusammen mit den Juden als Symbol der Erinnerung an die Kreuzigung Christi und seinen Tod, während andere, die sich als die Mehrheit herausstellten, gleich am ersten Sonntag nach dem 14. Nisan, als ein Symbol der Auferstehung Christi von den Toten.
Die endgültige Entscheidung über das Datum der Osterfeier wurde 325 beim ersten Ökumenischen Konzil getroffen. Es wurde beschlossen: "… Pessach zu feiern, nach dem jüdischen Passah, am ersten Sonntag nach dem Vollmond, der genau am Tag der Frühlings-Tagundnachtgleiche oder unmittelbar danach sein wird, aber nicht früher als die Frühlings-Tagundnachtgleiche."
Julianischer und Gregorianischer Kalender
So begannen Christen auf der ganzen Welt ab 325 n. Chr., Ostern und andere christliche Feiertage am selben Tag zu feiern.
Nach der Spaltung der christlichen Kirche im Jahr 1054 entstand jedoch die sogenannte römisch-katholische Kirche. Anfangs blieb der Feiertagskalender gleich, aber dann führte Papst Gregor der 13. 1582 den Gregorianischen Kalender ein, was eine neue Chronologie bedeutet. Dieser Kalender wurde aus astronomischer Sicht als genauer angesehen, da er jetzt in den meisten Ländern der Welt übernommen wird.
Und die russisch-orthodoxe Kirche verwendet bis heute den alten julianischen Kalender (der im Volksmund immer noch als orthodox bezeichnet wird), da Jesus Christus zu der Zeit lebte, als der julianische Kalender in Kraft war.
Basierend auf diesem Kalender geht das im Evangelium beschriebene Passah in Chronologie unmittelbar nach dem jüdischen Passah. Im gregorianischen Kalender wird angenommen, dass das katholische Osterfest nicht nur mit dem jüdischen zusammenfallen kann, sondern auch etwas früher.
So fällt manchmal das orthodoxe Osterfest mit dem katholischen zusammen, und manchmal gibt es eine ziemlich große zahlenmäßige Abweichung.
Es ist auch erwähnenswert, dass der Gregorianische Kalender sicherlich genauer ist, aber seit Jahrhunderten ist das gesegnete Feuer nach dem julianischen (orthodoxen) Kalender am Ostertag in Bethlehem niedergegangen.
