Die Geschichte des Feiertags ist mit dem Tag verbunden, an dem die Weltbevölkerung 5 Milliarden Einwohner betrug - dieses Ereignis fand am 11. Juli 1987 statt. Zwei Jahre später wurde dieses Datum auf Initiative der Vereinten Nationen offiziell zum Weltbevölkerungstag erklärt.
Die Einrichtung eines solchen Feiertags ist ein Versuch, die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf die dringendsten Bevölkerungsfragen, verschiedene Programme der sozialen Entwicklung sowie die Suche nach Lösungen für die gemeinsamen Probleme der Menschheit zu lenken.
Das rasante Bevölkerungswachstum begann in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts. Von 1960 bis 1999 hat sich die Zahl der Menschen auf der Erde mehr als verdoppelt und im Oktober 1999 die 6-Milliarden-Marke überschritten. Das absolute Bevölkerungswachstum beträgt mittlerweile fast 77 Millionen jährlich, wobei 95 % dieser Zahl auf Entwicklungsländer entfallen. In der Praxis bedeutet dies, dass fast 67 Millionen Kinder keine Bildung bekommen und 925 Millionen Menschen auf der Erde mit chronischem Hunger leben.
Nach UN-Angaben hat die Weltbevölkerung heute bereits 7 Milliarden Menschen überschritten, bis 2023 werden es 8 Milliarden Menschen sein. Das bevölkerungsreichste Land wird Indien (1,6 Milliarden Menschen) sein, das den modernen Führer China überholen wird.
Gleichzeitig wird die Bevölkerung europäischer Staaten, einer Reihe von Industrieländern und der Russischen Föderation stetig zurückgehen. Laut maßgeblichen UN-Experten steht Russland am Rande eines unmittelbar bevorstehenden natürlichen Verlustes von Bürgern im erwerbsfähigen Alter. Im Zeitraum von 1992 bis 2007 betrug der natürliche Rückgang der Russen 12, 3 Millionen Menschen. Diese Zahl wurde jedoch teilweise durch Migration ausgeglichen. Laut Demografen hat die niedrige Geburtenrate in Russland eine ganze Reihe von Gründen: Veränderungen im Fortpflanzungsverhalten der Bevölkerung; das Vorhandensein von Krisenphänomenen in der Wirtschaft des Landes, die Entwicklung von Ehe- und Familieninstitutionen. In naher Zukunft wird die Zahl der Geburten auch durch einen starken Rückgang der Zahl der Frauen im aktiven reproduktiven Alter (20-29 Jahre) beeinflusst.
Die Vereinten Nationen versuchen, die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft auf die zentralen Probleme der Erdbevölkerung zu lenken: die Bildung und Entwicklung der zivilen Institution Familie, Fragen der Geburt und Emanzipation. Jeder Bevölkerungstag ist traditionell einem bestimmten Thema gewidmet: 2006 wurde das Jahr der Jugend, 2008 wurde das Leitthema „Familienplanung“ausgerufen und 2010 stand unter dem Motto „Jeder zählt“.
Am 11. Juli veranstalten viele Länder verschiedene Feiern, die diesem Feiertag gewidmet sind: Massenkundgebungen und Umzüge, Sportwettbewerbe und Marathons, kreative Wettbewerbe für die besten literarischen oder künstlerischen Werke, die die Öffentlichkeit auf die Bevölkerungsprobleme aufmerksam machen.
